Die erste Open Practice, 27.02.2014

Zu unserer großen Freude war die erste Open Practice eine sehr gut besuchte Veranstaltung. Tänzer, Workshop-Teilnehmer und viele andere Interessierte machten es sich auf den Kissen in der Kammerbühne gemütlich, um von unserem Projekt, den Gründen für die Kooperation, Arbeitsweisen und aufgekommenen Gedanken zu erfahren.

Wie unser Projekt zustande kam, erzählte kurz zusammengefasst Oliver Müller zu Beginn: Die Initiative ging von der Universität Freiburg aus, die schon in früheren Projekten erfolgreich mit dem Theater Freiburg zusammengearbeitet hatte, um neue Denkanstöße zu erhalten, ebenso wie eine Möglichkeit, mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten. Der neue Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools hat sich derartige Projekte zu einer zentralen Aufgabe gemacht. Gleichzeitig bedeutet das Projekt eine große Bereicherung und Erweiterung für die Tanzsparte des Theaters.

Monica Gillette und Mia Habib erklärten als nächstes die vier verschiedenen Bereiche oder „Tracks“, aus denen sich BrainDance zusammensetzt: Workshops für Menschen mit Parkinson, Bewegungsforschung, theoretischer Austausch zwischen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen und Open Practices (siehe Über uns).

Für die Tänzerinnen bedeutet dies sowohl das Anleiten von Tanzstunden für Menschen mit Parkinson, als auch ein körperliches Forschen am Thema Bewegung und Bewegungsstörung. Was die Tanzstunden betrifft, schätzen sie sich glücklich, durch Recherchen zu bestehenden Tanzgruppen und gründlicher Vorarbeit bereits auf einem guten Niveau einsteigen zu können (siehe Geschichte / ergänzende Informationen).

Als es um die Bewegungsforschung geht, erklären die beiden ihre selbstgestellten tänzerischen Aufgaben und ihren Zugang zu diesen (siehe Bewegungsforschung 1).

Damit das Ganze nicht nur eine Theorie bleibt, schieben nun Mia und Monica die Stühle beiseite und stellen wie sonst im Tanzstudio einen Wecker – diesmal nicht auf vierzig, sondern nur auf acht Minuten – um einen Einblick in ihre Aufgabe der „Langsamkeit“ zu geben. Die zwei Tänzerinnen stehen also auf der kleinen Bühne, doch sie konzentrieren sich nicht auf das Publikum, nicht wie auf der Bühne üblich auf das Darstellen, sondern auf das Erfüllen einer Aufgabe. Es sind acht Minuten, in denen die beiden sich scheinbar kaum vom Fleck bewegen. Später hört man aus dem Zuschauerraum, anfangs schiene es, als würden Monica und Mia sich überhaupt nicht bewegen. Aber dann hätte man doch bemerkt, dass eigentlich die ganze Zeit über sehr viel passiere, sodass die acht Minuten wie eine einzige erschienen und man noch ewig hätte zugucken können. Es sei erstaunlich, wie gut die beiden die Essenz der Bewegungen von Menschen mit Parkinson nachempfinden können. Besonders gefreut hat uns natürlich die Rückmeldung von unseren Workshop-Tänzerinnen, die sich von der tänzerischen Demonstration sehr berührt zeigten.

Abschließend ging es um den Austausch mit dem Publikum, sodass der Abend mit gegenseitigem Fragen und individuellen Antworten endete. Es herrschte eine sehr positive Atmosphäre und bei der Diskussion ging es offen, engagiert und sensibel zu.

Wir danken allen Anwesenden für den schönen Abend, und freuen uns auf die nächste Open Practice am Dienstag dem 11. März, bei der die wissenschaftlichen und philosophischen Aspekte tiefer beleuchtet werden sollen. Zu Gast sein wird unter anderen Dr. Christoph Maurer, Neurologe am Universitätsklinikum, der sowohl Menschen mit Parkinson behandelt als auch Forschungen zum Einfluss der Erkrankung auf die Bewegungssteuerung durchführt.

Weitere Artikel zu unserer ersten Open Practice finden Sie hier:
– „Tanzen ist irgendwie hemmungslos“ (fudder Freiburg)
– „Open Practice: BrainDance gibt einen ersten Einblick“ (Theater Freiburg Blog)

Jannika

Theoretischer Austausch, 26.02.2014

Wieder setzten wir uns zusammen und unsere Künstlerischen Leiterinnen begannen damit, uns auf den neusten Stand ihrer Arbeit im Tanzstudio zu bringen: Immer wieder taucht der Aspekt des Aufeinandertreffens von ausgebildetem Tänzerkörper auf eingeschränkten oder erkrankten Körper auf, und oft schleicht sich der Künstler-Blick ein. Doch momentan wollen sie noch in keine choreografische Richtung gehen, sondern sich auf das reine Forschen konzentrieren.

Als Monica und Mia sich gegenseitig beim tänzerischen Forschen beobachteten fiel ihnen die Präzision der Bewegungen und eine Klarheit auf, die man in vielen Tanztechniken anstrebt. Mia beschrieb die Störung von Klarheit auch als „noise“ (Geräusch), und auf einmal wussten alle etwas aus ihrem Wissensbereich zu diesem Begriff zu sagen: „noise“ als Metapher, als Störung in Versuchen, „white noise“ als das perfekte Geräusch, in dem alle Frequenzen gleich häufig vertreten sind. Da kommen wir auf den Sinuston, das reinste Geräusch, das wir kennen – dem wir jedoch nicht lange zuhören können, da es zur Tortur für unser Skelett wird. Die von uns empfundene Schönheit kommt erst mit den Obertönen.

Nun entstand ein Austausch der verschiedenen Forschungsweisen. Die Analysemethoden bei Tanz und Wissenschaft scheinen teilweise vergleichbar zu sein. Auf der anderen Seite reichen den Naturwissenschaftlern reine Beobachtungen und Beschreibungen nicht aus, denn ihnen geht es darum, Modelle zu erstellen und Vorhersagen zu treffen. Für die Tänzerinnen hingegen ist das unvorstellbar, denn ihr Ziel ist es, sich zu öffnen, um dann an einen Punkt zu gelangen, den sie eben nicht vorhergesehen haben. Sie sind darauf trainiert, loszulassen.

Das nächste Diskussionsthema sind Blockaden. Im täglichen Leben tun wir oft einfach etwas, ohne uns der Bewegungen bewusst zu sein oder sie zu analysieren, und genau deshalb funktionieren sie und wir blockieren nicht. Für Menschen mit Parkinson ist das keine Gegebenheit mehr. Doch woher kommen bei ihnen die Blockaden? Wenn Monica und Mia im Studio an der Aufgabe des Blockierens/Versteifens arbeiten, tun sie dies, weil sie sich bewusst dafür entschieden haben. Jedoch arbeiten sie ständig daran, diese Grenze zu überwinden, und ihren Verstand oder die bewusste Kontrolle auszutricksen. Es gab einzelne Momente, in denen ihnen genau das passiert ist – ein unwillentliches Blockieren oder Zittern oder Fallen. Doch meistens schaltet sich das Unterbewusstsein ein und versucht, genau diese unangenehmen, unbeabsichtigten Situationen, die dann auch negative Gefühle auslösen, zu vermeiden. Es handelt sich um eine mit Vorsicht zu behandelnde Grenze, wenn man versucht, seine eigenen Schutzmechanismen auszuschalten!

Jannika

Raum für uns im Museum für Neue Kunst

Wir alle sind über die Offenheit des Museums für Neue Kunst dankbar. Wir wissen zu schätzen, dass uns am offiziellen Ruhetag die Hintertüre geöffnet wird, um inmitten der Kunst einen Stuhlkreis bilden und gemeinsam tanzen zu können.

Herzlichkeit und Interesse wird uns von den Mitarbeitern entgegengebracht, und die Ausstellung „Kaum dass sie stehen können“ von Heike Beyer fasziniert uns und lässt uns immer wieder staunen, wie passend der Raum für unser Projekt ist.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit Fragilität, mit Vergänglichkeit, mit einer Schönheit, die nicht durch ihre Perfektion überzeugt. Das Fenster wird geöffnet, um in Kontakt mit der Welt draußen zu treten, und dass das tatsächlich ernst gemeint ist, kann man nun daran sehen, dass wir eingelassen werden.

Einen Artikel der Badischen Zeitung über die Ausstellung „Kaum dass sie stehen können“ finden Sie hier.

Jannika

Bewegungsforschung 1

Wir überlegten, wie wir unsere Bewegungsforschung beginnen und welche Perspektive wir einnehmen sollten. Ein Video, das großen Eindruck auf uns gemacht hatte, war “Let the Cat Out” von der „Parkinson’s Disease Society“. Wir fanden, dass der Denkprozess der Bewegungsanalyse von einer Person mit Parkinson, den das Video zeigt, viel mit der Bewegungsanalyse eines Tänzers gemein hat und beschlossen, dies als Ausgangspunkt für unsere Arbeit zu nehmen. Wir begannen damit, uns direkt der Symptome der Parkinson-Krankheit anzunehmen, indem wir jedes Symptom in eine physische Aufgabe „übersetzten“, an der wir mit unseren eigenen Körpern arbeiten konnten.

Wir begannen mit drei Symptomen:

1 . Langsamkeit der Bewegung (Bradykinese). Dieses Symptom wirkt sich auf die Fähigkeit aus, eine Bewegung zu starten (Initiation), reduziert die Größe der Bewegung (Amplitude) und die Koordination der Bewegung (Sequenzierung). Das Symptom betrifft die erlernten willentlichen Aktionen einer Person.

2 . Tremor. Dieses Symptom wird oft zunächst in den Händen wahrgenommen, meist in im Ruhezustand.

3 . Steifheit/Starre. Eine Steifheit oder Starre kann überall im Körper vorkommen und schwankt im Laufe des Tages. Dieses Symptom bewirkt die Unfähigkeit, komplette Muskelentspannung zu erreichen.

Die „Übersetzung“ der drei Symptome in physische Aufgaben:

1. Langsamkeit der Bewegung – Diese Aufgabe besteht aus vier Schritten: A. Intention (was für eine Bewegung ist beabsichtigt) B. Visualisierung (Visualisierung der beabsichtigten Bewegung) C. Analyse (Analyse aller mechanischen Schritte, die zur Durchführung dieser Bewegung benötigt werden) D. Aktion (das Ausführen der tatsächlichen beabsichtigten Bewegung nach jedem Schritt der in C verstandenen Analyse) Zusatzaufgabe: Von der Bewegung können nur 50 % der vollständig bestimmten Größe (Amplitude) ausgeführt werden.

2. Tremor: Diese Aufgabe besteht aus den gleichen vier Schritten wie in Aufgabe 1. Zusatzaufgabe: Sobald Schritt D (Aktion) begonnen wird, beginnt ein Tremor in dem aktivierten Körperteil. Das Zittern kann in eine neu initiierte Bewegung irgendwo anders im Körper übergehen oder andauern, während ein neuer Teil des Körpers zu zittern beginnt. Das Zittern könnte auch im gesamten Körper bleiben, wie ein laufender Motor, während verschiedene isolierte Aktionen des Zitterns auf ihm durchgeführt werden.

3. Steifheit/Starre – Diese Aufgabe besteht aus fünf Schritten: A. Entscheiden, wo im Körper die Steifheit/Starre stattfindet. Es kann ein größerer oder kleinerer Teil des Körpers, oder auch ein einzelner Muskel sein. B. Intention (was ist die beabsichtigte Bewegung) C. Visualisierung (Visualisierung der beabsichtigten Bewegung) D. Analyse (Analyse aller mechanischen Schritte, die zur Durchführung dieser Bewegung mit der derzeitigen Steifheit benötigt werden) E. Aktion (das Ausführen der tatsächlichen beabsichtigten Bewegung nach jedem Schritt der in D verstandenen Analyse mit der Hürde der Steifheit) Zusatzaufgabe: Die Entscheidung, den Ort der Steifigkeit zu verändern, kann jederzeit passieren und schnell wechseln.

Unsere Reflexionen:

Indem wir uns auf diese Aufgaben einließen, erlebten wir eine geistige und körperliche Ausgelaugtheit und Erschöpfung. Diese wurde auch von Jannika empfunden, die uns bei den einzelnen Aufgaben beobachtete. Jede der drei Aufgaben dauerte (jeweils) 40 Minuten. Wie im Video „Let the Cat Out“ demonstriert, fanden wir, dass einer der Hauptgründe für die Erschöpfung der mentale Teil jeder Aufgabe war, die Schritte, die vor der eigentlichen physischen Aktion durchgeführt werden.

Unsere Aufgaben erzeugten einige Fragen:

Was bedeutet es, wenn ein unkontrolliertes Symptom einer Krankheit auf den kontrollierten und flexiblen Körper eines Tänzers trifft? Tragen wir vom Ansehen der Bewegungen unserer Teilnehmer mit der Parkinson-Krankheit eine unbewusste körperliche Erinnerung in uns, und steht das im Zusammenhang mit der Theorie der Spiegelneuronen?

Was erzeugen diese Aufgaben für uns als physisches Material? Finden wir Material, das wir in eine choreographische Richtung mitnehmen wollen? Oder ist es lediglich ein Weg für uns, mehr zu verstehen, wenn wir unsere Workshop-Teilnehmer mit Parkinson treffen?

Wenn wir es in eine choreografische performative Richtung mitnehmen, ist es dann, um die Wahrnehmung der unerwünschten Körper in der Gesellschaft zu zeigen? Oder geht es dann um eine Rekontextualisierung in die „bekannte“ Vorstellung von Schönheit? Oder in eine „neue“ Idee vom Schönheit? Oder ist es für Menschen mit Parkinson gedacht, damit sie diese Symptome aus einer anderen Perspektive sehen können? Dringen wir bei der Verkörperung der Symptome in ethische Fragen ein?

Mia und Monica

Theoretischer Austausch, 21.02.2014

Heute fand das nächste Treffen zwischen den mit verschiedenen Ansätzen rund um unser Projekt Forschenden statt. Die beiden künstlerischen Leiterinnen und Choreografinnen Mia Habib und Monica Gillette ergriffen bald das Wort, um dem Rest der Versammlung ihre Herangehensweise, Gedanken und Erkenntnisse zu schildern. So entstand ein Einblick in ihren bisherigen tänzerischen Arbeitsprozess, während die anderen Beteiligten jeweils ihre Gedanken zu den einzelnen Punkten einbrachten.

Das erste große Thema lautete „Sympathie und Empathie“ und stammte aus Monicas und Mias Bemerkung, dass sie sich nach zwei Workshops und mit den in der „Bewegungsforschung“ am eigenen Körper erprobten Symptomen den Menschen mit Parkinson sehr verbunden fühlten. Es ist doch erstaunlich, was Körperhaltungen und Bewegungen emotional und psychisch in einem auslösen können. Selbst das Zuschauen bei eben diesem absichtlichen Herstellen der Symptome rufe ein starkes Mitfühlen hervor. Doch was bedeutet genau Sympathie, und was meint Empathie? Ein Ansatz wäre: Sympathie ist ein noch eher distanziertes Verstehen wollen und Einfühlen, während Empathie wirklich ein tieferes Eingehen auf den anderen ist. Doch wie geht es eigentlich Ärzten? Müssen sie ihre Empathie „abschalten“, bevor sie sich einem Patienten widmen, um nicht mit der Zeit mitzuleiden? Es wird beschlossen, demnächst einen auf Sympathie und Empathie spezialisierten Philosophen einzuladen.

Als nächstes kommt die Thematik der Spiegelneuronen (dessen Existenz allerdings von einigen Wissenschaftlern angezweifelt wird) auf. Können die Tänzerinnen nun ihre selbstgestellte Aufgabe der Umsetzung typischer Parkinson-Symptomen besser erfüllen, nachdem sie diese bei Menschen mit Parkinson gesehen haben? Und schon schaltet sich ein anderer künstlerischer Bereich ein: Einfühlung und Spiegelneuronen sind auch im Schauspiel ein präsentes Thema. In Stanislawskis Zeiten war der Schauspieler aufgefordert, sich in seine Rolle einzufühlen, sodass sich dadurch auch der Zuschauer mit einfühlen sollte. Heute dagegen bemüht man sich als Schauspieler meist darum, sich nicht in eine Rolle einzufühlen, sondern sie bewusst zu „spielen“, sodass ein Bild geschaffen wird, in dem der Zuschauer seine eigenen Interpretationen finden kann. Ähnliches gilt für den modernen Tanz.

Nun kamen wir auf das Thema Langsamkeit, welches von Monica und Mia körperlich erforscht wird. Sie bemerkten, es gäbe einen großen Unterschied zwischen „Zeitlupe“, einer im Tanzen oft angewandten Art der Langsamkeit und der „erzwungenen“ Langsamkeit, welche mental anstrengend sei und mit der eine gewisse Schwere einhergehe. Doch auch jeder andere hat seine Erfahrungen mit der Langsamkeit gemacht. Sie kann, soweit sie von uns gewählt ist, sehr positiv sein und die Achtsamkeit schulen. Aber wie anders muss es sein, aus der Langsamkeit nicht wieder aussteigen zu können?

Natürlich wurde auch die erste bevorstehende Open Practice ins Spiel gebracht und wir fragten uns, nach welchem Prinzip wir sie handhaben sollten: Den Ablauf genauestens vorbereiten oder spontan sein und die Situation abwarten? Der Beschluss fiel ziemlich schnell auf letztere Version, und das lag an der Ehrlichkeit und Offenheit, die man beibehalten wollte: Das Projekt geht nicht um eine Darbietung, es geht um Spontanität, Offenheit und Konversation. Laden wir also die Zuschauer herzlich dazu ein, mit uns zu diskutieren!

Jannika

Erste Stunden

Workshop:

Unsere ersten Stunden der Workshop-Reihe sind inspiriert von dem von Tänzern aus der Mark Morris Dance Group entwickelten Verfahren des Dance for
Parkinson´s Programmes sowie einem ähnlichen Programm des English National Ballet.

Der Unterricht ist begleitet von Musik, die den Bewegungen einen Rhythmus gibt. Außerdem zählt immer eine von uns laut die Counts mit, während die andere mündliche Anleitungen gibt. In unseren Recherchen hatten wir gelernt, wie hilfreich Musik und Rhythmus sind, um Menschen mit Parkinson darin zu unterstützen, die Symptome der Krankheit zu überbrücken und ihnen zu helfen, sich zu bewegen.

Wir beginnen die Stunde auf Stühlen sitzend mit einfachen Atem- und Wahrnehmungsübungen, bevor wir zu Aufwärmübungen für Oberkörper, Beine und Füße übergehen. Wir konzentrieren uns auf Übungen, die den Körper öffnen und spiralförmig bewegen, um den Symptomen des Verkleinerns und Verengens entgegenzuwirken. Wir hatten auch gelernt, dass die Stimme von der Krankheit betroffen und mit der Zeit leiser und eingeschränkter werden kann. Aus diesem Grund haben wir auch ein Aufwärmen der Stimme eingebaut, das sich auf die Artikulation unterschiedlicher Vokale und die Aktivierung der Gesichtsmuskeln konzentriert. Der Abschnitt im Sitzen wird durch die Koordinationsübung „Überkreuzung der Körperteile“ abgeschlossen, in dem Gehirn und Körper herausfordert werden. Dann bringt ein musikalischer Marsch Energie in den Raum und verhilft uns zum Stehen. Der musikalische Marsch lässt die Teilnehmer sich im ganzen Raum verteilen und einander grüßen. Wie enden hinter den Stühlen stehend, wo eine Fuß- und Balancearbeit im Stehen folgt, welche eine Vorbereitung auf die nächsten Tänze ist. Dabei steht jedem die Option offen, sich an den Stuhllehnen festzuhalten.

Im nächsten Abschnitt der Stunde gehen wir mit einfachen Tanzschritten durch den Raum, wobei die Betonung auf der Freude an der Musik, dem Flow und dem Vergnügen am Tanzen liegt.

Die Stunde endet mit einer Spiegelübung, bei der die Teilnehmer sich in Zweierpaaren gegenseitig spiegeln. In diesem Teil der Stunde geht es um Kreativität und ein interaktives Zuhören.

Nach dem Unterricht versammeln wir uns für Diskussionen, Tee und Kekse im Kreis. Dieser bietet einen Raum dafür, die Stunde zu reflektieren, sich gegenseitig kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Unsere Reflexionen:

Unser Hauptziel ist es, eine Stunde zu kreieren, die nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch die verschiedenen Symptome der Parkinson-Krankheit anspricht, welche das Bewegen hemmen. Jede Stunde sollte einen Gesamtfokus auf ein bestimmtes Bild / Körperteil / Thema haben, an das wir über die Stunde hinweg anknüpfen können. Wir planen, jede Stunde um neue Schritte, Bewegungen oder Musik zu ergänzen, und eine Balance zwischen Wiederholung und Neuheit zu finden.

Mia und Monica

Einladung der Öffentlichkeit

Im Rahmen der in der Tanzsparte des Theater Freiburgs bereits etablierten „Open Practice“ (offenen Probe) wird der Öffentlichkeit ein Fenster geboten, um Einblicke in die Arbeitsprozesse des BrainDance Projektes zu erhalten. Jeder ist eingeladen zuzuhören, Fragen zu stellen und mit den Tänzern, Neurowissenschaftlern, Philosophen und Teilnehmern des Projekts in Austausch zu treten.

Die bestehenden Termine sind:
Do, 27.02.2014
Di, 11.03.2014 (Teil der „Brain Awareness Week“)
Do, 03.04.2014
jeweils um 20:00 Uhr in der Kammerbühne des Theater Freiburgs (Eintritt frei)

Webseite des Theater Freiburgs

Workshop – Termine

Jeden Montag im Museum für Neue Kunst
Eingang über den Hinterhof, Adelhauserstraße 33/33a
von 11.15 bis 12.45 Uhr (+Tee und Kekse)
17. & 24. Februar
10., 17., 24. & 31. März
7., 14. & 28. April
5., 12., 19., 26. & 30. Mai
2. & 16. Juni
Bitte bringen Sie bequeme Kleidung und bequeme Schuhe mit.

 

Jeden zweiten Freitag im Saal 3 des Tanzstudios Dance Emotion
Eingang von Humboldtstraße 3 oder Löwenstraße 8-14
von 10.45 bis 12.15 Uhr
14. & 28. Februar
14. & 28. März
Bitte bringen Sie bequeme Kleidung und Gymnastikschuhe mit.

Zur Anmeldung oder bei weiteren Fragen kontaktieren Sie bitte braindance@theater.freiburg.de